Heuanalysen – was beachten
Heu ist die Grundlage der Pferdefütterung und variiert oft erheblich von der Nährstoffzusammensetzung. So kann Heu sehr unterschiedliche Gehalte an Energie, Zucker, Rohfaser und Eiweiß aufweisen und genau diese Unterschiede sind entscheidend, was ins Pferd kommt. Ebenfalls sind die Gehalte an Mineralstoffen und Spurenelementen sehr unterschiedlich. Wenn man wissen möchte, was genau im Heu drin ist, kann man eine Heuanalyse im Labor durchführen lassen.
Wann macht eine Heuanalyse Sinn?
Möchte man die Grundnährstoffe wie Eiweiß, Energie, Zucker und Rohfaser wissen macht eine Heuanalyse nur Sinn, wenn man weiß, dass das Heu von einer Wiese kommt, ansonsten ist die Aussagekraft nicht gegeben. Auch sollte man die Möglichkeit haben von mehreren Ballen einer Wiese Heuproben zu nehmen und diese dann mischen, um diese Mischprobe ins Labor zu schicken. Umso mehr Proben man vom Heu nimmt, um so exakter wird das Analyseergebnis. Nur so erreicht man eine gute Aussagekraft der Analyse. Kommt das Heu von mehreren Wiesen oder wird es von verschiedenen Quellen zugekauft ist eine Analyse ohne Aussagekraft.
Die Grundnährstoffe wie Eiweiß, Energie, Zucker und Rohfaser ändern sich auch auf derselben Wiese von Jahr zu Jahr. Das heißt möchte man diese Werte wissen, ist eine jährliche Analyse sinnvoll. Mineralstoffe und Spurenelemente bleiben hingegen oft für 2 bis 3 Jahre sehr ähnlich. Auch zeigen Heuanalysen von ähnlichen Gebieten oft ähnliche Gehalte an Mineralstoffen und Spurenelementen, da diese Gehalte stark von den Gehalten in den regionalen Böden abhängig sind.
Was muss man beachten?
Eine Heuanalyse erst ca. 6 – 8 Wochen nach der Ernte durchführen, da sich in diesem Zeitraum die Nährstoffe noch verändern können. Eine Mischprobe ziehen wie oben erwähnt. Diese zügig in eine Papiertüte verpacken, beschriften und an das Labor schicken. Wir empfehlen sehr gerne die Lufa Nord-West für die Heuanalyse. Eine genaue Anleitung zum Probeziehen finden Sie auf dem Untersuchungsantrag der Lufa. Ideal ist es, wenn man zum Ziehen der Probe einen Heustaubbohrer verwendet, da man mit diesem Heu aus der Mitte des Ballens entnehmen kann.
Liegen die Analysewerte vor und möchte man selbst eine Berechnung durchführen, dann nehmen Sie die Werte der Frischsubstanz, denn das ist der Wert der tatsächlich ins Pferd kommt.
Auch die Futterhygiene kann man bei Verdacht, dass das Heu nicht von guter Qualität ist im Labor testen lassen.
Wenn Sie Heuanalysen wegen eines individuellen Mineralfutters einschicken möchten, dann benötigen wir dafür die Untersuchung der Mineralstoffe Kalzium, Phosphor, Natrium, Magnesium und Kalium sowie der Spurenelemente Zink, Kupfer, Mangan und Eisen. Empfehlenswert sind auch Jod und Selen untersuchen zu lassen.
Kurzanleitung zum Durchführen der Probenziehung zur Heuanalyse
- Die Randschicht aussparen und an möglichst vielen Stellen des Ballens Heu entnehmen
- Handschuhe verwenden oder auf saubere Hände achten. Ideal einen Heustaubbohrer verwenden
- Pro Ballen an mehreren Stellen Heu entnehmen. Pro Heucharge möglichst viele Ballen beproben, um einen aussagekräftigen Mittelwert zu erhalten. Dieses Heu auf einer sauberen Fläche mischen. Aus dieser Menge eine Mischprobe (ca. 500 bis 1000 g) ziehen
- Das Probenmaterial in eine beschriftete Papiertüte verpacken
- Ausgefüllten Untersuchungsauftrag dazulegen und ab in die Post