Mangan – ein noch nicht so ganz bekanntes und unterschätztes Spurenelement

Mangan ist ein Spurenelement mit dem chemischen Elementsymbol Mn. Man nennt es Spurenelement, da es nur in sehr geringen Mengen im Körper vorkommt und nur in mg Bereich vom Körper benötigt wird.

Der Großteil des Mangans ist in der Muskulatur lokalisiert. Der tägliche Bedarf des Pferdes im Erhaltungsstoffwechsel liegt bei 4 – 4,5 mg pro kg KM 0,75 (metabolische Körpermasse). Für ein 600 kg schweres Warmblut würde der tägliche Manganbedarf somit bei 4 x 600 0,75 = 485 mg pro Tag liegen. Pferde im Wachstum, tragende und laktierende Stuten sowie Sportpferde mit einem hohen Stresslevel haben einen erhöhten Bedarf von fast der doppelten Dosierung. Normalerweise wird der Bedarf mit gutem Heu und/oder Gras gedeckt. Tatsächlich ist es aber so, dass es in Deutschland oft gravierende regionale Unterschiede gibt, was den Mangangehalt in Heu und Gras angeht. Die Auswertung der Heuanalysen 2020 bei der LUFA Nord-West ergab Schwankungsbreiten zwischen 11 – 899 mg / kg Trockensubstanz mit einem durchschnittlichen Mittelwert von 144 mg / kg Trockensubstanz. Geographisch lässt sich sagen, dass es in Süddeutschland eher zu niedrigeren Manganwerten kommt als im Norden. Eine weitere Rolle spielt auch die Bodenbeschaffenheit – so kommt es bei sandigen Böden oder Böden mit einem höherem pH-Wert meist zu einem niedrigen Mangangehalt in Heu und Gras. Ebenso spielen Aufwuchsbedingungen des Grases und das Wetter eine Rolle. Auch der Mangangehalt im Trinkwasser kann hoch sein, wenn z.B. Brunnenwasser verwendet wird.

Welche Aufgaben hat Mangan im Körper?

Mangan ist als Kofaktor für Enzyme an einer Vielzahl von Stoffwechselprozessen beteiligt, z.B. am Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel, sowie Energie-, Mineral- Muskel- und Knochenstoffwechsel. Weiterhin ist das Spurenelement auch bei Stuten für die Fertilität von Bedeutung, da es essenziell für die Funktion der Eierstöcke ist, im Immunsystem beim Aufbau von Antikörpern und bei der Reizübertragung von Nervenzelle zu Nervenzelle. Weiterhin aktiviert Mangan ein Enzym, das die Zellen vor oxidativem Stress schützt. Auch trägt es zur Festigkeit von Knochen und damit zur Stabilität des Skeletts bei. Gerade bei Jungpferden im Wachstum kann daher ein Manganmangel zu Fehlbildungen und Muskelproblemen führen. Mangan kann weiterhin den Knorpelaufbau fördern sowie Bänder und Sehnen unterstützen. Im Muskelstoffwechsel ist Mangan am Laktatabbau beteiligt, indem es ein Enzym aktiviert, das den Abbau von Milchsäure (Laktat) beschleunigt und somit die Muskulatur (z.B. nach sportlicher Beanspruchung) vor Übersäuerung schützt, was zu Muskelkater oder Verspannungen führen kann. Somit kann eine ausreichende Manganversorgung auch die Regenerationszeit verkürzen. Bei Pferden mit PSSM2 ist es deshalb besonders wichtig, zu überprüfen ob noch zusätzlich Mangan ergänzt werden muss.

Blutanalyse oder Heuanalyse?

Die Aufnahme von Mangan geschieht überwiegend im Dünndarm des Pferdes. Die Absorption wird durch das Vorhandensein anderer Mineralstoffe beeinflusst vor allem ist hier das Eisen zu nennen sowie Phosphat und Phytinsäure. Hohe Eisengehalte in der Ration (Gehalt im Heu und Trinkwasser (falls Brunnenwasser) sowie eisenhaltige Mineralfuttermittel) hemmen die Aufnahme von Mangan. So kann es z.B. durch eine überhöhte Aufnahme von Eisen zu einem sekundären Nährstoffmangel von Mangan kommen.

Beim Pferd liegen kaum Untersuchungen zur Aussagekraft des Mangan-Blutspiegels vor, deshalb empfehlen wir Grundfutteranalyse durchzuführen, um festzustellen, wie es mit dem Mangangehalt im Grundfutter vor Ort aussieht und ob es sinnvoll ist Mangan zu ergänzen. Denn stark überhöhte Mangangehalte im Grundfutter können zu Anämien aufgrund von fehlender Eisenabsorption führen und auch die Aufnahme der Elemente Zink und Kupfer negativ beeinflussen.

Normalerweise ist der Manganbedarf des Pferdes im Erhaltungsstoffwechsel über das Raufutter sowie ein geeignetes Mikronährstoffpräparat gedeckt. Wie wir aber gesehen haben kann es regional zu massiven Schwankungen innerhalb der Werte kommen, daher ist es ratsam den tatsächlichen Mangangehalt des Raufutters mittels Heuanalyse (z.B. bei der LUFA Nord-West) bestimmen zu lassen. Meist lassen sich regionale Rückschlüsse ziehen. Bei manganarmem Heu oder zusätzlichem Mehrbedarf des Pferdes kann es zu Unterversorgungen kommen, die sich langfristig auf die gesamte Vitalität und das Wohlbefinden mit allen möglichen negativen gesundheitlichen Folgen auswirken können. Dann ist eine Ergänzung mit Mangan unerlässlich.

Dr. Maroske Mangan
Dr. Maroske Mangan

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