Hufrehe – ein Symptom mit Ursache

Hufrehe ist keine eigenständige Krankheit, sondern ein Symptom das durch Erkrankungen hervorgerufen wird. Die Ursache zu kennen, ist essentiell um den Teufelskreis Hufrehe zu verlassen und für die Genesung des Tieres.

So können beispielsweise Vergiftungen durch hygienisch bedenkliches Futter oder auch Giftpflanzen Hufrehe auslösen, genauso wie auch eine Überlastung der Hufe, Infektionen und Dysbiose (verursacht durch eine zu hohe Getreidefütterung bzw. schlecht verdauliches Getreide wie z.B. Weizen, ganze oder geschrotete Gerste, ganzer oder gebrochener Mais).

Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen jedoch, dass bei ca. 80 % der Pferde eine Stoffwechselentgleisung vorliegt, die durch endokrine Störungen hervorgerufen wird, die wiederum für das Auftreten der Hufrehe verantwortlich ist. Diese endokrinen Störungen können durch eine Insulinresistenz, das Equine Metabolischen Syndrom (EMS) und/ oder das Equine Cushing Syndrom (ECS) ausgelöst werden. Die Insulinresistenz wird von Stoffwechselentgleisungen verursacht, die Erkrankungen wie das Equine Metabolische Syndrom (EMS) und/oder das Equine Cushing Syndrom mit sich bringen. Dies wird von aktuellen wissenschaftlichen Untersuchungen bestätigt und auch von der ECIR-Group aus den USA, die weltweit die größte Feldversuchs-Datenbank (1999 gegründet) erfasst hat. Deshalb ist die Diagnostik ein zentrales Thema und ausschlaggebend, um Hufrehepferden helfen zu können und durch Behandlung, Ernährung, Haltung, Hufbearbeitung und Bewegung ein gesundes Leben zu ermöglichen. Aus langjähriger Erfahrung möchte ich darauf hinweisen, dass in sehr vielen Fällen die Ursache schwer zu finden ist und durch Fehler in der Ernährung, Haltung und Hufbearbeitung ein Teufelskreis aus viel Leiden beginnt. Dies muss nicht sein. Es ist anfänglich sicherlich mühsam und verlangt Engagement und Mitdenken des Pferdehalters und es ist sicherlich auch einiges zu ändern und zu tun, denn es ist nie damit getan nur was zu verabreichen. Diese Pferde und Ponys müssen einfach ihrem Stoffwechsel gerecht gehalten, ernährt und bewegt werden, um ein gutes Leben führen zu können. Letztendlich ist die Neigung zu einer Insulinresistenz schlichtweg eine Stoffwechselbesonderheit der Tiere. Halten, bewegen und füttern wir diese Tiere so wie es ihr Stoffwechsel verlangt, wird es zu keiner Erkrankung wie dem Equinem Metabolischen Syndrom kommen. Dieser Artikel befasst sich also mit der Hufrehe, die durch eine Insulinresistenz verursacht wird. Eine krankhafte Insulinresistenz kann sowohl durch das Equine Metabolische Syndrom (EMS) als auch durch das Equine Cushing Syndrom (ECS) verursacht werden. Beachtenswert ist, dass beide Erkrankungen auch zusammen auftreten können.

Hufrehe wird in bis zu 80 % der Fälle durch Stoffwechselentgleisungen ausgelöst:

Der Weg aus der Hufrehe setzt das Erkennen der Ursache voraus!

Insulinresistenz

Insulinresistenz ist als Besonderheit des Stoffwechsels zu betrachten und sicherlich gib es viele Pferde und Ponys die eine Insulinresistenz haben, ohne krank zu sein.

Wird eine angepasste Fütterung, Haltung und genügend Bewegung beachtet, werden diese Pferde ein gesundes Leben führen können ohne, dass gesundheitliche Probleme auftreten. An dieser Stelle ist zu erwähnen, dass vor allem die Bewegung nicht unterschätzt werden darf. Aktuelle wissenschaftliche Studien bestätigen, dass Bewegung immens wichtig ist, damit sich aus der Veranlagung der Insulinresistenz keine Erkrankung wie das Equine Metabolische Syndrom entwickelt. Umgangssprachlich spricht man auch häufig von leichtfuttrigen Pferden. Wird das Pferd oder Pony also regelmäßig bewegt und trainiert, kommt es sicherlich nicht so schnell zu Problemen. Wichtig ist es darauf zu achten, dass die Pferde und Ponys nicht zu dick werden und keine Fettdepots entwickeln, denn durch das Übergewicht und die Entwicklung von Fettdepots beginnt die Entgleisung des Stoffwechsels und der Weg in die Krankheit. Wie auch bei uns Menschen ist unsere Ernährung und Bewegung dafür verantwortlich ob wir dick werden oder nicht. Genauso ist es auch bei Pferden und Ponys. Dabei wird leider oft vergessen, dass auch Gras und Heu jede Menge Kalorien enthält. Dies scheint vielen Pferdebesitzern nicht klar zu sein. Und so ist eine häufige Ursache von Übergewicht zu wenig Bewegung bei zu reichlich Gras und Heu. Nun haben Pferde mit einem empfindlichen Stoffwechsel und Veranlagung zur Insulinresistenz ein vermehrtes Problem mit Zucker und Stärke. Und nun ist es nicht so, dass Heu und Gras generell arm an Zucker ist. Stärke ist hierbei oft das geringere Problem, aber der Gehalt an Zucker kann hoch sein. Junges Gras hat oft erhebliche Gehalte an Zucker und Eiweiß, darum nehmen Pferde und Ponys in der Regel schnell an Gewicht zu, wenn diese im Frühjahr auf die Weide kommen. Aber auch Heu kann Zuckergehalt von bis zu 20 % haben und diese Werte sind für IR-Pferde ein richtiges Problem, die krank machen. Nun ist es aber nicht nur möglich, dass der Zuckergehalt im Heu der Übeltäter ist, sondern schlichtweg auch eine zu hohe Aufnahme. Wie jedes Nahrungsmittel und Futtermittel enthält Heu Kalorien (als Energiegehalt bezeichnet und beim Pferd in umsetzbarer oder verdaulicher Energie gemessen). Ist der tägliche Kalorienbedarf gedeckt lagert der Körper die überschüssige Energie, die nicht benötigt wird in Fett ein. Wie auch bei uns Menschen. Nun gibt es Tiere (und auch Menschen) die können essen was sie möchten ohne dick zu werden. Und es gibt Menschen und Tiere die nehmen sehr schnell zu, wenn sie ein wenig zu viel zu sich nehmen oder aber Nahrungsmittel (bzw. Futtermittel) die nicht stoffwechselgerecht sind. So kann einfach erklärt werden, warum Pferde zu dick werden. Ein guter Rat ist immer darauf zu achten, dass das Pferd oder Pony in guter Kondition bleibt und nicht zu dick wird, dann kommt es zu keiner Stoffwechselentgleisung und die Neigung zur Insulinresistenz macht nicht krank.
Wird das Pferd jedoch immer dicker, entwickeln sich immer mehr Fettdepots, so ist der Weg in die Stoffwechselkrankheit EMS offen und es wird über kurz oder lang zur Hufrehe kommen.

Das Equine Metabolische Syndrom – Insulinresistenz

Stoffwechselgerechte Ernährung und Haltung in Kombination mit einer angepassten Bewegung ist die beste Vorbeugung vor dieser Erkrankung und auch der Weg aus dieser Erkrankung. Bei der Ernährung ist der wichtigste Punkt den Pferden möglichst wenig schnell verfügbare Kohlenhydrate zuzuführen, fettarm zu füttern und auf eine ausgewogene Versorgung mit Mineralstoffen, Vitaminen und Spurenelementen zu achten. Leider ist oft die Diagnose EMS nicht immer eindeutig. Oftmals sind zu Beginn der Stoffwechselentgleisung die Insulinwerte noch nicht wesentlich erhöht. In Deutschland wird häufig noch der Nüchterninsulinwert gemessen. Aus meiner Erfahrung ist die Messung von Insulin und Glukose bei einer zuckerarmen Fütterung und ohne Hungern wie in den USA durchgeführt, sehr aussagekräftig auch für die Zukunft, um den Insulinstatus zu überprüfen.

Bei einer krankhaften Insulinresistenz (EMS) reagiert die Zelle immer weniger auf die Insulinausschüttung. Vereinfacht dargestellt kann man dies folgendermaßen erklären. Über das Futter nimmt das Pferde Zuckerverbindungen und Stärke auf, die im Körper zu Glukose umgebaut werden. Diese Glukose dient der Zelle als Energiequelle. Für die Aufnahme der Glukose in die Zelle ist das Schlüsselhormon Insulin zuständig, welches in der Bauchspeicheldrüse gebildet wird. Die Glukose wird also durch das Blut angeliefert. Die Bauchspeicheldrüse schüttet das Hormon Insulin (Schlüsselhormon) aus, das die Zelle aufschließt und den Zucker
in die Zelle lässt, so dass die Zelle für ihre Arbeit die benötigte Energie bekommt. Bei einer Insulinresistenz wird die Zelle wie das Wort schon sagt, resistent gegen Insulin. Das heißt die Rezeptoren der Zelle reagieren nicht mehr auf die Insulinausschüttung und der Körper schüttet immer mehr Insulin aus, um die Zelle zu öffnen. Diese hohe Menge an Insulin kann man dann auch im Blut messen und diese ist es auch letztendlich die, die Hufrehe auslöst.

Da immer weniger Energie in die Zelle gelangt, wird der Überschuss an Glukose im Blut in Fett gespeichert und die Übergewichtsproblematik nimmt zu. Diesen toxischen, entzündlichen Prozesse im gesamten Organismus incl. Durchblutungsstörungen und die starke Funktionseinschränkung der Muskel- und Leberzellen sowie der Keratozyten im Huf führt zu vielen den Symptomen, die Sie an Ihrem Pferd beobachten können.

Nachfolgend eine Aufführung der möglichen Symptome einer krankhaften Insulinresistenz (EMS):

• abnormale Fettansammlungen am Mähnenkamm, Schulter, Kruppe, Schlauch beim Hengst und Wallach bzw. im Bereich des Euters bei der Stute) und generalisiertes Fett. Bleiben oft auch erhalten, wenn das Pferd annimmt.
• Hufrehe – meist ausgelöst durch Gras
• vermehrte Harnabgabe
• vermehrte Salzaufnahme
• vermehrter Hunger
• vermehrter Durst
• Schlechte Bemuskelung (Myopathien)
• Ödeme über den Augen
• Im anfänglichen Zustand können Insulin- und Glukosewerte im Blut noch im normalen Bereich sein.

Bitte beachten Sie, dass nicht alle Symptome auftreten müssen.

Ist das Pferd an EMS erkrankt, so heißt die Lösung eine angepasste Ernährung, Haltung und genügend Bewegung

Die Ernährung ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Gesunderhaltung der Pferde. Die wichtigste Behandlung der Pferde und Ponys mit IR (EMS)oder bei Pferden und Ponys mit Equinem Cushing Syndrom und gleichzeitiger IR ist eine zucker- und stärkearme, fettarme Ernährung mit einer ausgewogenen Versorgung an Mikronährstoffen. Sämtliche Getreideprodukte, Futtermittel mit mehr als 10 % Zucker + Stärke sowie Weidegras sollten komplett gemieden werden. Nun heißt es also das Pferd stoffwechselgerecht zu füttern und die Insulinantwort im Körper über die Fütterung zu reduzieren. Dies funktioniert durch eine Fütterung mit Zucker- und Stärkewerten in den Futtermitteln unter 10 %. Das heißt das Pferd darf kein Gras bekommen und als Grundfutter nur Heu mit Zucker + Stärkewerten von insgesamt unter 10 %. Dies ist eine Hauptvoraussetzung, um den Teufelskreis zu verlassen, welches vielen Therapeuten und Pferdebesitzern noch immer nicht bekannt ist. Diese Maßnahme ist sehr wichtig!!! Also entweder Sie lassen das Heu per Heuanalyse (bei jeder LUFA) checken und wissen, dass der Zucker + Stärkewert insgesamt unter 10 % liegt oder aber sie wässern das Heu, um den Zuckergehalt zu reduzieren und den akuten Teufelskreis zu durchbrechen.

Wieviel Heu?

Ist das Pferd zu dick, so setzen Sie zunächst eine Menge von 1,5 % des momentanen Körpergewichtes an Heu ein oder 2 % des Idealgewichtes. Ein zu schneller Gewichtsverlust sollte vermieden werden, da dieser die Insulinresistenz verschlimmern kann und auch eine Hyperlipidämie auslösen kann. Diese erhöht die Triglyceride und Cholesterin und kann lebensbedrohlich werden. Also Radikaldiäten sind nie die Lösung. Wichtig ist eine stoffwechselgerechte und schonende Gewichtsabnahme und eine dauerhafte Umstellung der Ernährung.

Bitte beachten Sie dabei, dass der Futtermittelmarkt mittlerweile ein großes Angebot an speziellen Futtermitteln für diese Stoffwechselgruppe anbietet. Dabei wird mit Ausdrücken wie zuckerarm, stärkearm, geeignet für Pferde mit Equinem Metabolischem Syndrom etc. geworben. Hierbei ist es wichtig darauf zu achten, dass auch Futtermittel mit hohem Stärke- und Zuckergehalt in kleinen Mengen wie z.B. Reiskleie, Sirup, Melasse, Honig etc. Probleme im Stoffwechsel verursachen können. Verwenden Sie also wirklich nur geeignete Futtermittel und kontrollieren Sie die angegebenen Gehalte bei der Deklaration.

Welche Futtermittel sind bei EMS bzw. ECS + IR geeignet?

Zuckerarmes Heu bildet die Basis!

Bei EMS und ECS+IR ist Heu geeignet, das weniger als 10 % Zucker (ethanollösliche Kohlenhydrate) + Stärke enthält. Hierfür ist eine Heuanalyse erforderlich, die Sie bei jeder LUFA durchführen können. Ist es nicht möglich Heu zu analysieren oder als Notfallmaßnahme bei akuter Rehe: Heu 30 min. in warmem Wasser oder 1 h im kalten Wasser wässern. Dadurch reduziert man den Zuckergehalt um 30 %, was in der Regel ausreichend ist. Das Wasser bitte nach dem wässern verwerfen, da sich darin der ausgewaschene Zucker befindet.

BITTE BEACHTEN: Bei heißen Temperaturen bitte das Heu relativ schnell nach dem Wässern verfüttern, da es bedingt durch die Hitze verderben kann.

Stoffwechselgerechtes Krippenfutter

Als Krippenfutter kommen lediglich zuckerreduzierte, unmelassierte Rübenschnitzel und einige Sorten an Heucobs in Frage, die einen niedrigen Zucker- und Stärkegehalt haben (beachte: Zucker + Stärke < 10 %). Und da wir mittlerweile wissen, dass aufgrund der Darstellung der IR bei den erkrankten Pferden eine Verabreichung von zu viel Zucker den Stoffwechsel nur noch mehr schädigt, ist es leicht verständlich, dass wir für diese Pferde Futtermittel brauchen, die kaum einen Glukoseanstieg im Körper veranlassen…..und die schlechte Nachricht…hiervon gibt es leider nur eine ganz kleine Auswahl.

Die Mikronährstofftherapie zur Regeneration des Organismus

Eine weitere wichtige Säule der Ernährungstherapie stellt die Mikronährstoffversorgung dar, die der Zelle hilft bei einer geeigneten IR-Grundfütterung die Zelle wieder zu öffnen und die Regeneration des Organismus fördert. Außerdem sollen die verabreichten Mikronährstoffe die Defizite der Grundfütterung ausgleichen. Bitte beachten Sie aber, dass dies nur funktioniert, wenn das Pferd zuckerreduziert gefüttert wird wie oben beschrieben. Eine Mikronährstofftherapie bedeutet nun auch nicht wahllos Mineralfutter und Spezialfutter ins Pferd zu schmeißen, sondern eine gezielte Ergänzung der Mikronährstoffe, die das Pferd auch benötigt. Die ideale Grundlage hierfür bietet ebenfalls das Ergebnis der Heuanalyse. Liegt diese vor, so kann genau erkannt werden ob eventuell starke Überversorgungen über das Grundfutter vorhanden sind. In diesem Zusammenhang wird z.B. eine hohe Eisenzufuhr über das Heu als mit auslösender Faktor für eine IR und das Equine Cushing Syndrom diskutiert. Außerdem ist die Vitaminversorgung an Stoffwechsel und Diätetik anzupassen.

Warum Mikronährstoffe wichtig sind?
Der Körper eines jeden Lebewesens ist aus Billionen von Zellen aufgebaut, die täglich den Prozess des Lebens ermöglichen. Dafür brauchen diese Zellen neben einer täglichen Versorgung mit den Grundnährstoffen Eiweiß, Wasser und Kohlenhydraten spezielle Mikronährstoffe, die mit der Nahrung aufgenommen werden müssen, damit diese Zellen funktionieren können. Mikronährstoffe sind Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, Aminosäuren und Fettsäuren sowie sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe. Vereinfacht dargestellt sind diese Mikronährstoffe dafür zuständig, dass der Körper bauen, regulieren, reparieren und erhalten kann. Mikronährstoffe übernehmen also in jeder einzelnen der Billionen Zellen wichtige Aufgaben wie Muskelkontraktion, Bildung neuer Zellen und von Gewebe, Hormonproduktion, Regulation im Immunsystem, entgiften und sind u.a. bei der Nervenimpulsübertragung und sind ebenfalls unentbehrlich für einen intakten Zuckerstoffwechsel und Leberfunktion.

Mikronährstoffe mit besonderer Wichtigkeit für den Zuckerstoffwechsel

Magnesium:
Magnesium ist an allen Reaktionen im Stoffwechsel beteiligt bei denen ATP, ADP eine Rolle spielen (Glykolyse, Eiweißstoffwechsel). Magnesium ist schon seit Jahrzehnten beim Mensch als Insulin-Sensitizer bekannt. Magnesium ist erforderlich, um die normale Anzahl von Insulinrezeptoren, die physiologische Empfindlichkeit aufrechtzuerhalten und, dass die Zelle auf das Insulinsignal reagiert und Glukose nutzen kann. Das bedeutet Magnesium hat einen positiven Einfluss auf die Zelle bei einer Insulinresistenz (EMS). Es ist bekannt, dass sich bei EMS im Blut niedrige Magnesiumkonzentrationen nachweisen lassen. Die Gabe von Magnesium kann den Blutzuckergehalt verbessern und ist hilfreich für die Durchblutung.

Zink:
Zink ist unentbehrlich für alle Stoffwechselprozesse im Kohlenhydrat-, Fett- und Eiweißstoffwechsel. Zink spielt eine große Rolle für die Funktion der Insulinrezeptoren. Zink ist ein Element das die Regulierung des Blutzuckergehalts unterstützt. Des Weiteren stärkt Zink das Immunsystem und schützt die Zellen vor freien Radikalen.
Aufgrund der sehr niedrigen Gehalte im Grundfutter oder schlechter Verfügbarkeit ist eine Ergänzung mit diesem Spurenelement unerlässlich. Bitte beachten, dass der Körper immer ein ausgewogenes Verhältnis an allen lebenswichtigen Spurenelementen benötigt (Kupfer und Mangan).

Selen und Jod:
unterstützen eine gesunde Schilddrüsenfunktion. Selen ist außerdem unentbehrlich für Muskulatur und Immunsystem.

Vitamin E:
Antioxidative Wirkung – schützt Zellmembrane. Hilft der Durchblutung. Reduziert Verklumpung von Blutblättchen. Erhöhter Bedarf bei EMS. Starke regenerierende Wirkung.

Essentielle Aminosäuren:
Eiweiße sind Makromoleküle, die aus einzelnen Aminosäuren aufgebaut sind. Alles Gewebe und jede Zelle im Körper wird aus Aminosäuren hergestellt, auch Enzyme, Hormone und Antikörper. Durch die notwendige Diätetik bei Zuckerstoffwechselstörungen kommt es häufig zur stark reduzierter Eiweißversorgung und dadurch zu einem Mangel an essentiellen Aminosäuren, der sich am Pferd u.a. durch geringe Muskulatur, mangelndes Hufhorn, schlecht wachsende Hufe, Hormonstörungen, Immunsystemschwäche, schlechtes Haarkleid und Langhaar äußern kann.

Essentielle Fettsäuren:
Sind im frischen Gras enthalten, aber kaum im Heu. Diese sind wichtig für Haut, Hufe, Fell, Immunsystem und Stoffwechsel. Leinsamen bietet ein optimales Verhältnis an Omega 3 : Omega 6 Fettsäuren und besitzt zusätzlich hohe Gehalte an Lysin, der schwefelhaltigen Aminosäuren Methionin und Leucin. Somit ideal zu Ergänzung bei grasfreier Fütterung.

Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der Ernährung

Die Ernährung ist enorm wichtig, um die Insulinresistenz zu kontrollieren, Muskelabbau zu verhindern, Gewichtsentwicklung zu kontrollieren, Fettdepots abzubauen und das Hufreherisiko zu senken.
Über die Ernährung regelt der Körper die Insulinantwort.

Temporäre Notfall-Diät bei akuter Hufrehe (Mengen pro Tag):

  • zuckerreduziertes Heu (Zucker- und Stärke < 10 %):
    Übergewicht: 1,5 % Heu des Körpergewichtes
    normalgewichtig: 2,0 % Heu des Körpergewichtes
    (wenn kein analysiertes Heu zur Verfügung steht, dann Heu für 1 h in kaltem Wasser oder ½ h in warmen Wasser wässern, Wasser danach wegschütten.)
  • Unmelassierte Rübenschnitzel (Kwikbeet von Dodson & Horrell oder Speedibeets von Pavo), als Träger für Zusätze – Menge ja nach Pferde und Ernährungszustand
  • 1 Teelöffel Salz je 230 kg Körpergewicht
  • ca. 40 g je 230 kg Körpergewicht frisch geschroteter Leinsamen (liefert essentielle Fettsäuren)
  • Dr. Maroske Complex 711 – zum Ausgleich der Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente

Basisernährung bei ECS/IR und EMS(Mengen pro Tag)

  • Dringend zu empfehlen sind Heuanalysen, wenn irgendwie möglich!
  • 2 % Heu des idealen Körpergewichtes verfüttern und auf mind. 3 Mahlzeiten pro Tag aufteilen. (Heunetze, Slowfeeder verwenden)
  • Passend zum Heu ausbalancierte Versorgung an Mineralstoffen, Vitaminen, Spurenelementen (meist ist die Gabe von essentiellen Aminosäuren sinnvoll); falls dies nicht möglich ist empfehlen wir Dr. Maroske Complex 711
  • ca. 40 g je 230 kg Körpergewicht frisch geschroteter Leinsamen
  • Salz je nach Heuanalyse bzw. Salzleckstein anbieten

Fütterungstechnik, Haltung und Bewegung – wichtige Voraussetzung für vitale Pferde

Da in vielen Fällen die Heuaufnahme eingeschränkt werden muss, um eine Gewichtsabnahme zu ermöglichen, empfehlen sich Maßnahmen zur Erhöhung der Fresszeiten. Hier können Heunetze und Slowfeeder die Fresszeiten verlängern. Auch Heufutterautomaten sind erhältlich und so je nach Praxisbedingungen eine geeignete Maßnahme zu finden. Achten Sie darauf, dass Pferde und Ponys mind. 3 bis 4 Mahlzeiten Grundfutter am Tag bekommen und die Zeit der Nahrungskarenz optimalerweise nicht länger als 4 h beträgt. Deswegen ist es auch wichtig, die größte Menge an Heu zur Nacht anzubieten, um die Fresszeiten während der Nachtstunden zu verlängern.

Die Haltung sollte je nach Hufgesundheit angepasst werden. Leiden Pferde an einer akuten Hufrehe, ist es wichtig, dass sie Ruhe haben und sich auch hinlegen können und nicht von anderen Pferden verjagt werden. Außerdem sollte in solchen Phasen auf einen geeigneten Bodenbelag geachtet werden und Liegebereiche dick eingestreut werden. Sprechen Sie darüber am besten mit Ihrem Therapeuten und Hufbearbeiter. Sind akute Hufrehephasen überstanden wäre es ideal, wenn Pferde Sozialkontakt haben und Bewegungsanreize geschaffen werden, um die Bewegung und somit die Genesung zu fördern.

Hufrehepatienten sollten sich soviel bewegen wie der Huf möglichmacht. Bereits eine halbe Stunde Schritt wirkt sich positiv auf den Stoffwechsel aus und fördert die Gewichtsabnahme! Abhängig von Alter, Hufgesundheit und Schwere der Erkrankung ist es essentiell täglich Bewegung zu ermöglichen und zu fördern. Bewegung ist eine wichtige Säule der Regeneration bei anfälligen Pferden und kann neue Störungen vermeiden.

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